Dentaler 3D-Druck | DLP-Drucker im Vergleich

SIPEA GmbH
2021-03-03 12:11:00 / Produkt-Vergleich
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Dentaler DLP-Druck - Eine Übersicht über gängige 3D-Drucker um die 10.000 €

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Hey!

In unserem heutigen und ersten Blog-Beitrag möchten wir Euch eine Übersicht über aktuell häufig genutzte DLP-Drucker im dentalen Bereich verschaffen. Die hier genannten dentalen 3D-Drucker liegen auf einem Preis-Niveau von circa 10.000 €. Selbstverständlich könnt Ihr auch deutlich mehr oder weniger ausgeben.

Im Netz findet man unzählige 3D-Drucker und Anbieter. Wir haben die Liste auf die - unserer Erfahrung nach - am häufigsten genutzte Geräte beschränkt. Natürlich gibt es noch viele Weitere. Solltet Ihr Interesse an den Daten für andere 3D-Drucker im Bereich Dental haben, hinterlasst uns einfach einen Kommentar.

In der Übersicht findet Ihr ausschließlich DLP-Geräte (also welche, die als Bildgebungsquelle einen Projektor haben), mit denen validiert bzw. MDR-konform gedruckt werden kann. 3D-Drucker mit anderen Technologien werden zu späterem Zeitpunkt unter die Lupe nehmen.

Die aufgeführten Daten haben wir mit großer Sorgfalt recherchiert. Dennoch kann es sein, dass die Daten und Werte sich bereits etwas geändert haben. Z.B. findet man Online nur schwer Preise. Auch hier: Einfach eine kurze Info, dann passen wir das selbstverständlich an.

Heute mit dabei:

  • ASIGA Max / UV
  • MiiCraft Prime 150 385 nm
  • NextDent 5100
  • RapidShape / SHERAprint 20
  • envisionTEC D4K Pro Dental
  • envisionTEC Micro Plus XL

1. Materialsystem der 3D-Drucker: offen, geschlossen oder beides?

Sowohl der Rapidshape bzw. SHERAprint 20, der MiiCraft Prime 150 als auch der ASIGA MAX können mit allen Resinen bzw. Harzen befüllt werden. Grundvoraussetzung für all diese Geräte ist, dass das gewählte Materialien bei einer Wellenlänge von 385nm aushärtet. Dies geben die Resin-Hersteller jedoch an, so dass es kein Problem ist, ein für Dich passendes Resin zu finden.

Bei dem NextDent 5100 sowie bei dem envisionTEC Micro Plus XL handelt es sich um - unseres Wissens nach - gänzlich geschlossene 3D-Drucker bzw. Materialsysteme. Bei der Wahl Eurer dentalen Resine seid Ihr somit an den Hersteller gebunden. Insbesondere im Bereich des Modell-Materials findent man derzeit immer mehr Produkte auf dem Markt, wodurch die Preise stark gesunken sind. Durch das geschlossene Materialsystem haben NextDent und envisionTEC jedoch die Möglichkeit, Ihre Resin-Preise stabil zu halten, denn es gibt für diese Drucker kein alternatives Material. Ob dies ein Ausschlusskriterium ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Im Bereich der Materialien für Medizinprodukte (Abformlöffel, Prothesenbasen, Schienen etc) sind die Preise stabil und allgemein höher, da diese gewissen gesetzlichen Regularien unterliegen und die Erfüllung dieser einen deutlichen Aufwand beim Hersteller verursacht.(QM, Medizinproduktegesetz, MDR...)

Der envisonTEC D4K Pro Dental ist grundsätzlich geschlossen. Ihr habt jedoch die Möglichkeit, das Gerät gegen einen Aufpreis öffnen zu lassen. Dies kostet allerdings mehrere tausend Euro. Die genauen Preise haben wir nicht.

2. Wannensystem

Alle aufgeführten Drucker verfügen über eine Resinwanne bzw. einen Resintank, in welchen das Harz einzufüllen ist. Die Wannen werden von den Anbietern zu unterschiedlichen Preisen angeboten. (siehe oben) So kostet die MiiCraft-Wanne dem Kunden 169 € und die NextDent-Wanne 450 €. Preise für die Geräte der Hersteller envisionTEC und Rapidshape sind uns nicht bekannt.

Die ASIGA-Wannen liegen zwischen 83 € und 350 € (günstigste Online-Preise, Stand 02.03.2021). Doch wie kommt es zu diesem Preisunterschied? Die ASIGA-Wannen können nur für eine bestimmte Menge an Resin genutzt werden. Je nachdem welche Wanne Ihr kauft, könnt Ihr mit der Wanne zwischen einem Liter Flüssigkeit (83 € je Resinwanne) oder zehn Liter (350 € je Resinwanne) verdrucken. Auch wenn der Tank danach qulitativ noch in Ordnung sein würde, würde ein weiterer Druck nicht möglich sein. Dieser Vorgang wird durch einen an der Wanne angebrachten RFID-Chip ermöglicht. Der ASIGA MAX wertet aus, wie viele Drucke bereits mit der Wanne erfolgt sind und errechnet so die verdruckte Resinmenge. Insbesondere wenn Ihr viel druckt, kann dies Eure Folgekosten für Ersatzwannen schnell erhöhen.

3. Genauigkeit, Schichtstärke und Geschwindigkeit

Alle hier angegeben dentalen DLP-Drucker verfügen über eine ausreichende Genauigkeit für dentale Indikationen und über die notwendigen Einstellmöglichkeiten in Sachen Schichtstärke. Lediglich der envisionTEC Micro Plus XL weist leicht schlechtere Genauigkeiten von X = 82 μm bzw. Y = 105 μm auf.

In Punkto Geschwindigkeit ist es schwer, eine konkrete Aussage zu treffen, da es auf das jeweils verwendete Material ankommt. An dieser Stelle kann man den NextDent 5100 allerdings hervorheben. Der NextDent arbeitet mit einer sauerstoffdurchlässigen Membran und der sogenannten Figure4-Technologie. Diese ermöglicht einen schnelleren Ablösevorgang des Druckjobs vom Wannenboden.

4. Größe der Bauplattform

Hier die errechneten Bauflächen:

  • ASIGA MAX: 7,97 cm²
  • MiiCraft Prime 150: 12,68 cm²
  • NextDent 5100: 8,76 cm²
  • envisionTEC D4K Pro Dental: 12,28cm²
  • envisionTEC Micro Plus XL: 8,88cm²
  • SHERAprint 20: 9,75cm²

Wie Ihr sehen könnt, sind diese ziemlich nah beieinander. Lediglich der MiiCraft Prime 150 Dental-Drucker sowie der envisionTEC D4K weisen eine etwas größere Bauplattform auf, was im Alltag eines Dentallabors doch hilfreich sein kann.

5. Software und Preis

Mit dem Erwerb eines Gerätes erhaltet Ihr auch die passende CAM-Software. Zusatzkosten fallen - unseres Wissens nach - bei keinem der Geräte an.

Preislich haben wir uns ja auf Geräte um die 10.000 € beschränkt. Lediglich der SHERAprint 20 ist mit 13.495 € etwas teurer. Da wir allerdings nur einen Preis aus 2018 gefunden haben, kann es sein, dass dieser mittlerweile auch günstiger ist.

Beim envisionTEC D4K Pro Dental ist zu erwähnen, dass das Gerät bei 10.490 € startet und vorerst geschlossen ist. Erst durch das Öffnen des Druckers können andere Materialien genutzt werden. Dies kostet jedoch mehrere tausend Euro.


In unserem nächsten Blog-Beitrag werden wir dann auf die Folgekosten der einzelnen 3D-Drucker eingehen und Euch unseren Wannen-Tausch-Service vorstellen. Dabei werden wir die laufenden Kosten für die Geräte berücksichtigen. (Wanne/Tank, Material etc.)

Viele Grüße

Euer SIPEA-Team